Block 3 - Verantwortung

"Der grundlegende Unterschied zwischen einem gewöhnlichem Menschen und einem Krieger liegt darin, dass ein (spiritueller) Krieger alles als Herausforderung sieht, während ein gewöhnlicher Mensch alles als Segen oder Fluch betrachtet." Carlos Castaneda

Opfer sein

Im Alltag finden wir uns häufig in Gefühlen der Abhängigkeit wieder. Manchmal sind wir unseren Gefühlen ausgeliefert, oder wir sind davon überzeugt, dass andere dafür verantwortlich sind, wie es uns geht. Dann wiederum nehmen wir es persönlich, wenn etwas nicht nach unseren Vorstellungen läuft und schließlich fühlen wir uns abhängig von Anerkennung, Wertschätzung oder der Liebe anderer. Alles alltägliche Vorgänge, die das Opfergefühl in uns festigen.

Projektion

Etwas persönlich zu nehmen oder Abhängigkeit von anderen zu fühlen, verstärkt unsere Neigung zur Projektion. Einerseits übertragen wir unsere Wünsche auf die Welt, indem wir die Erfüllung außen suchen und uns verletzt fühlen, wenn die anderen nicht unseren Erwartungen entsprechen. Andererseits machen wir auch die Umwelt für unsere Ängste und unseren Mangel verantwortlich. In beiden Fällen verwenden wir viel Anstrengung darauf, die Welt nach unseren Vorlieben zu manipulieren. Es besteht keine Offenheit dafür, andere so zu sehen, wie sie sind.

Erfüllung von innen

Solange wir keine Verantwortung für unsere Gefühlswelt, unseren Mangel und unsere Erfüllung übernehmen, werden wir auch nicht die wahre Quelle unserer Erfüllung entdecken können. Erfüllung liegt in der Verbindung zu unserem Wesen und damit immer in uns. In der spirituellen Kriegerschaft heißt es: Das Ziel des Kriegers ist es, glücklich zu werden ohne (äußeren) Grund. Autark sein heißt nicht, unabhängig von anderen zu existieren. Wir haben weiterhin Bedürfnisse und stehen in einer wechselseitigen Bezogenheit. Es bedeutet lediglich, die Entfaltung unseres Wesens und damit unsere Erfüllung in uns selbst zu wissen. Wie das Potenzial, ein Baum zu werden, nicht in der Hand des Gärtners ruht, sondern im Samen verborgen liegt, ist alles, was wir sind und werden können, bereits in uns vorhanden.

Selbstverantwortung

Selbstverantwortung ist vielschichtig und hat verschiedene Schwerpunkte. Es gilt, die anderen nicht für unsere Gefühle verantwortlich zu machen und Ereignisse nicht mehr persönlich zu nehmen. Wir gewinnen Klarheit darüber, dass es Erfüllung nicht im Außen, sondern nur in uns geben kann durch die Verbindung mit unserem Wesen. Selbstverantwortung heißt nicht, unsere Gefühle kontrollieren zu können, sondern allem, was in uns geschieht (auch dem Unangenehmen), Raum zu geben und zuzustimmen. Verantwortung bezieht sich demnach nicht auf die Art unserer Gefühle, sondern wie wir mit ihnen umgehen, also auf unser Handeln.

Inhalte

Grundlegendes

  • Die Ausrichtung auf Präsenz
  • Präpersonale, personale und transpersonale Entwicklung

Das Opfergefühl

  • "Immer sind die anderen Schuld"
  • Sich als Mittelpunkt der Welt fühlen
  • Alles persönlich nehmen
  • Projektion oder "Alles kommt von außen"
  • Die unangemessene Verantwortung für Gefühle

Selbstverantwortung

  • Essentielle Verantwortung
  • Umgang mit Gefühlen:
    • Verantwortung ist nicht Kontrolle
    • Gefühle sind unpersönlich
    • Wir erschaffen unser Erleben
  • Die Welt entlassen:
    • Auslöser, nicht Ursache
    • Sich kümmern, nicht verfolgen
    • Sich schützen, nicht verteidigen
    • Informieren, nicht ausagieren
    • Das Schicksal als Verbündeten sehen
    • Alchemie der Gefühle - in negativen Emotionen Essenz entdecken

Macht

  • Machtmissbrauch
  • Essentielle Macht oder "Die Macht zu sein"